Seit langem winden sich die Euro-Staaten,
Griechenland stärker unter die Arme zu greifen. Wie ein Fass ohne
Boden erscheint der Staat. Könnte man die Euro-Zone noch einmal
konstruieren, würde das Land mit der rückständigen Wirtschaft und der
unterentwickelten bis korrupten Verwaltung sicher nicht dabei sein.
Doch die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen: Griechenland ist Teil der
Euro-Zone und muss es bleiben. Denn ein Ausstieg würde Athen nicht
von seinen Euro-Schulden erlösen, der Welt aber einen Schock wie nach
der Lehman-Pleite bereiten. Wir werden noch manche Nachtsitzung
erleben – bis zum 20. März, wenn Zahltag für Hellas ist, werden die
neuen Hilfen fließen. Und wenn die Hedgefonds sich nicht am
Schuldenerlass beteiligen, weil sie an einer Pleite Athens mehr
verdienen als an dessen Rettung? Und wenn die Europäische Zentralbank
doch nicht bereit ist, über allerlei Tricks bei der Hilfsaktion
mitzuwirken? Dann werden die Euro-Länder, allen voran Deutschland,
mehr Hilfe geben müssen. Damit die Kanzlerin das im Bundestag
durchsetzen kann, hat sie den Griechen ein Sperrkonto und den
Verzicht auf Königsrechte aufgezwungen. Die Zeit der Euro-Diplomatie
ist vorbei, jetzt geht es ums Überleben, für alle.
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