Eigentlich ist Insolvenzverschleppung in
Deutschland eine Straftat. Nur die Politik schert sich nicht drum.
Zwar ist Athen kein bundesrepublikanisches „Sparkommissariat“, aber
dem deutschen Steuerzahler wird dennoch tief in die Tasche gegriffen.
Das neue Griechen-Rettungspaket kommt uns alle nämlich teuer zu
stehen: Experten rechnen mit 25 Milliarden Euro, mit denen der
deutsche Staat über verschiedene Kanäle am vermeintlich privaten
Schuldenverzicht beteiligt ist. Geld, das für Bildung, für
Infrastuktur, im Gesundheitswesen oder in der Rentenkasse fehlen
wird. Nein, das neue Rettungspaket ist eine Mogelpackung. Die 130
Milliarden sind für Athen nicht mehr als eine Sterbehilfe auf Raten.
Weniger den Griechen wird geholfen, sondern noch einmal den
Gläubigern, die von der Finanzspritze am meisten profitieren. Europa
hat bisher weder ein Rettungsprogramm für die griechische Wirtschaft
gestartet noch dafür gesorgt, dass den milliardenschweren
Kapitalflüchtlingen der Fiskus nachjagt. Stattdessen ist Athens
Austritt aus der Euro-Zone, der vor einigen Monaten noch Teufelszeug
war, längst auf der Tagesordnung. Und an den Finanzmärkten ist der
Bankrott – was für ein Unwort – „eingepreist“.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de