Noch sind es wohl eher Ausnahmen, wenn Jugendliche
beim Schönheitschirurgen auftauchen, sich schmalere Nasen, vollere
Lippen, größere Brüste wünschen. Zumindest in Deutschland. In
Brasilien und den USA sehen die Zahlen schon anders aus.
Verantwortungsbewusste Mediziner schicken die 16-, 17-Jährigen
hierzulande nach einer kurzen Beratung nach Hause. Sofern es sich
nicht um medizinische Notwendigkeiten handelt. Dass der Gesetzgeber
nun mit Verboten reagieren will, bevor es doch noch zum Trend wird,
weil das Schönermachen auf den ersten Blick so einfach aussieht, ist
richtig: Teenager können die Folgen eines operativen Eingriffs nicht
abschätzen und lassen sich von vermeintlichen Idealbildern, die ihnen
vor allem in der Werbung und im Fernsehen vorgegaukelt werden, zu
gefährlichen Dummheiten hinreißen. Und Eltern sind zuweilen
überfordert, wenn der Nachwuchs drängt. Sie geben am Ende ihre
Einverständniserklärungen für eine Behandlung beim Arzt ab. Um des
lieben Friedens willen. Selbst Tätowierungen sind erst ab 18 erlaubt,
ganz egal, was die Erziehungsberechtigten dazu sagen. Warum sollte
man bei weitaus gefährlicheren Veränderungen am Körper großzügiger
sein?
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