Schwäbische Zeitung: Entzauberte Hauptstadtpiraten – Kommentar

Unbeschränkte Offenheit, Transparenz – war da
was? Erst im vergangenen September hatten die Piraten mit diesen
hehren Versprechen den Berliner Senat im Sturm erobert. Und keine
acht Monate später stolpert ihr Kurzzeit-Chef Semken ausgerechnet
über eine Geheimsitzung. Aus der hatte er eine Mail gesendet, dies
aber später bestritten – eine Lüge, wie er selbst zerknirscht
einräumen muss.

Konspirative Treffen in Hinterzimmern, Machtspielchen, Notlügen,
Postengeschacher, vorgeschobene Rückzugsgründe – acht Monate nach der
Wahl entzaubern sich die Hauptstadtpiraten Stück für Stück selbst und
zeigen exakt jene Handlungsmuster, die sie bei den etablierten
Parteien voller Abscheu beklagen – nur eben weniger professionell.

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