Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu sozialer Marktwirtschaft

Noch wähnt sich der Westen moralisch auf der
richtigen Seite. Aber gerade dadurch, dass die Politiker in Europa
das Soziale an der Marktwirtschaft überbetont haben, machen sie es
kaputt. Der Sozialstaat ist so längst nicht mehr finanzierbar, die
Fassade wird nur noch auf Pump aufrecht erhalten. Die Krise trifft
als Erstes die Armen, während die Reichen profitieren – unter
anderem, weil sie dem Staat das dringend benötigte Geld leihen
können. Das angeblich so Menschliche an der Marktwirtschaft macht die
europäischen Staaten tatsächlich unmenschlicher. Mit dieser
Argumentation ist aber schwer zu bestehen gegen die vielen, die
jeden, der auf einen ausgeglichenen Haushalt besteht, als bösen
Neoliberalen brandmarken.

Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: 0711 / 7205 – 7110
cvd@stn.zgs.de