Seit geraumer Zeit haben wir uns gefragt, warum wir
einen Joghurtbecher aus Plastik in den Gelben Sack werfen, einen
Eimer aus dem gleichen Material jedoch im Hausmüll – das ist die
graue Tonne – entsorgen sollen. Mit einer bundesweit einheitlichen
Wertstofftonne, die Umweltminister Altmaier vor jedem Haus im Land
platzieren möchte, stellt sich diese Frage nicht mehr. Viele
Verbraucher haben sie ohnehin schon für sich beantwortet. Denn die
Einführung der Wertstofftonne ist auch eine Konsequenz aus dem
Trennverhalten der Menschen im Land. Pragmatiker haben schon längst
auch für andere Metallgegenstände den gelben Deckel geöffnet – und
nicht nur für die Konservenbüchse. „Intelligenter Fehlwurf“ heißt das
im Jargon der Abfallwirtschaft. Ob die Wertstofftonne den weniger
schlauen Fehlwurf stoppen kann, ist fraglich. In den Städten, die
bereits mit eigenen Trennkonzepten vorgeprescht sind, landen immer
noch zwischen 30 und 40 Prozent des falschen Mülls im gelben Bottich.
Das Konzept, mehr auf Recycling zu setzen, ist dennoch sinnvoll. Etwa
sieben Kilo mehr Material pro Jahr und Bundesbürger könnte laut
Umweltministerium durch die Wertstofftonne wiederverwertet werden.
Noch besser wäre es jedoch, gleich weniger Müll zu produzieren.
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