Saarbrücker Zeitung: Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag fordert nach London andere Zielvereinbarungen und mehr Trainer – „Bei einigen Athleten hat das Timing nicht so gut funktioniert“

Die Vorsitzende des Sportausschusses
des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag (SPD), will bei der ersten
Sitzung des Gremiums nach der Sommerpause im September eine Bilanz
der Olympischen Spiele in London ziehen und über mögliche
Verbesserungen reden. Freitag sagte der „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstagausgabe), neben hervorragenden Leistungen habe es im
deutschen Team auch Enttäuschungen gegeben. „Bei einigen hat das
Timing nicht so gut funktioniert, dass sie ihre bestmögliche Leistung
in London abrufen konnten“. Unter dem Strich aber spiele das deutsche
Team im Konzert der Besten mit, „wenn auch nicht ganz oben“. Freitag
schlug vor, in neuen Zielvereinbarungen mit den Sportverbänden
festzulegen, dass jeder Athlet in die Lage versetzt werden solle,
seine Saisonbestleistung, „am besten sogar seine persönliche
Bestleistung“, bei den Olympischen Spielen abzurufen. „Das bedeutet
ja nicht automatisch schon eine Medaille.“ Die Zielvereinbarung für
London habe gezeigt, dass der DOSB mit seinen konkreten
Medaillen-Prognosen in weiten Bereichen daneben gelegen habe. „So
etwas hilft den Athleten nicht, so etwas hilft dem Sport insgesamt
nicht“, sagte Freitag. Zudem sprach sich die SPD-Politikerin dafür
aus, in einigen Sportarten mehr Bundestrainer einzustellen und diese
besser zu bezahlen. An die Wirtschaft appellierte sie,
Spitzensportlern „passgenaue Ausbildungs- und Arbeitsstellen
anzubieten, die ihnen eine Perspektive und die Sicherheit bieten,
dass es nach dem Sport beruflich weiter geht.“ Die Forderung des
DOSB nach mehr Geld wies Freitag zurück. Das werde nach allen
olympischen Spielen gefordert, sagte die Politikerin. „Mehr Geld
bedeutet nicht zwangsläufig mehr Erfolg.“

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230