Es geht natürlich wieder nur um Peanuts.
Zehntausend Euro hier, fünfzigtausend Euro da – was bei den
gesetzlichen Krankenkassen versickert, ist wenig, wenn man das große
Rad sieht, dass im Gesundheitssystem gedreht wird. 180 Milliarden
Euro geben allein die gesetzlichen Krankenkassen jährlich aus. Sie
verschieben gewaltige Summen an Ärzte, Krankenhäuser, Apotheker und
Rehabilitationskliniken. Dass dabei einiges Geld im eigenen Betrieb
hängen bleibt, erscheint nicht verwunderlich. Doch in den Augen eines
Kassenmanagers sind die Verwaltungsausgaben seines Hauses
(durchschnittlich sechs Prozent) und der eigene Verdienst (auch mal
200.000 Euro) immer angemessen – wenn nicht sogar bescheiden. Für
Beitragszahler aber sieht das anders aus. Und tatsächlich erstaunt,
dass Kassenchefs so viel verdienen sollen wie die Bundeskanzlerin.
Zudem sind viele Versicherte ohnehin sauer, dass die Versicherungen
milliardenschwere Rücklagen anhäufen und den Beitragszahler leer
ausgehen lassen. Und wenn dann auch noch Verschwendung und Betrug
bekannt wird wie gestern, dann bringt das für viele das Fass zum
Überlaufen. Zwar rügt der Prüfbericht des Bundesversicherungsamtes
nur Einzelfälle. Doch der Imageschaden ist gewaltig. Daran ist die
Eigenwerbung der Krankenkassen nicht unschuldig. Gerne geben sie sich
als Anwalt der Patienten und jagen öffentlichkeitswirksam
betrügerische Mediziner und Apotheker. Aber das ist nur glaubwürdig,
wenn die Sicherheitsmaßnahmen im eigenen Laden funktionieren.
Versagen sie, auch nur bei Peanuts, ist das Vertrauen schnell dahin.
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Neue Presse Hannover
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