Dass es den Nationalpark Bayerischer Wald gibt,
ist ein kleines Wunder. Eine CSU-geführte Staatsregierung hat dieses
1970 vollbracht, gerade noch rechtzeitig vor der Wende Bayerns von
der Ära eines Agrar- zu der eines Industriestaats mit seinen Licht-
(Wohlstand) und Schattenseiten (Flächenfraß). Umso wichtiger ist es,
dass dieses Kleinod im südöstlichen Winkel des Freistaats erhalten
bleibt, und zwar möglichst in Reinform. Es tut dem Menschen gut, wenn
er spürt, dass seine Macht, sein Einfluss, sein Wissen irgendwo eine
Grenze finden. Es gibt nicht viele Orte im Land, wo er das noch
erleben kann. Einer davon ist der Bayerwald-Nationalpark, wo die
Natur sich selbst überlassen ist und dem Menschen zeigt, dass sie
sehr wohl ohne ihn auskommt. Das Naturerlebnis im Nationalpark mit
seinem Werden und Vergehen, mit seinen raren Pflanzen und Tieren
überstrahlt alles, selbst das Treiben der Borkenkäfer, auch wenn
deren Zerstörungswerk nicht schön anzusehen ist. Bei der
Konservierung dieses einzigartigen Naturraums gilt also: Keine
Kompromisse, zumindest nicht in der Kernzone. Die Natur wird es dem
Menschen danken.
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