Rheinische Post: Zweifel an Ryanair Kommentar Von Antje Höning

Jahrelang machte Ryanair Schlagzeilen mit
niedrigen Preisen und schlechtem Service. Das hat funktioniert.
Ryanair-Chef Michael O–Leary formte aus einer defizitären
Regionalfluglinie den größten Billigflieger Europas. Jetzt aber macht
Ryanair Schlagzeilen mit einer Pannen-Serie, die Zweifel an der
Sicherheit seiner Flugzeuge aufkommen lässt. In vier Tagen drei
„außerplanmäßige Landungen“, wie es so harmlos bei Ryanair heißt,
sind wenig Vertrauen erweckend – und gefährlich für das Unternehmen.
Denn die Passagiere trauen dem großmäuligen O–Leary, der immer wieder
mit absurden Ideen wie der Einführung einer Toilettengebühr von sich
reden machte, alles zu: Auch, dass er an der Sicherheit spart.
Objektiv betrachtet hat Ryanair vermutlich kein Sicherheitsproblem:
Die Luftfahrt in Europa wird so scharf überwacht wie keine andere
Verkehrsbranche. Auch das strenge Luftfahrtbundesamt hatte bisher
nichts zu beanstanden. Doch wenn Passagiere nur ein Gefühl von
Unsicherheit haben, bekommen die Iren ein Problem. Denn so billig
kann kein Ticket sein, als dass man mit einer unsicheren Airline
fliegen möchte. Auch für den Flughafen Weeze, der sich so einseitig
an Ryanair gebunden hat, sind das keine gute Nachrichten.

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