Der Flughafen Hahn wird dieser Tage häufig mit dem
Nürburgring verglichen. Doch der Vergleich hinkt. Zwar handelt es
sich bei beiden Projekten um Infrastrukturmaßnahmen. Und bei beiden
Projekten schaut Rheinland-Pfalz mit bangen Blicken nach Brüssel, wie
es denn nun weitergehen soll. Doch das war es mit den
Gemeinsamkeiten. Kerngeschäft am Nürburgring ist der Motorsport. Und
ob die Investition in Achterbahn, Disko und Action-Museum sinnvolle
Fördermaßnahmen waren, ist mittlerweile durch den Gang der
Ereignisse beantwortet. Am Ring ist so ziemlich alles schief
gegangen, was schief gehen konnte. Am Flughafen Hahn hingegen geht es
nicht um Freizeit und Sport, sondern das Thema Mobilität. Experten
betonen, dass das Engagement des Landes Rheinland-Pfalz hier bislang
goldrichtig war. Doch der Hunsrück-Airport steht am Scheideweg. Es
rächt sich, dass man sich in Abhängigkeit von einer Airline begeben
hat. Im Frachtgeschäft haben sich die Verantwortlichen in Mainz wohl
zu viel erhofft. Größter Nachteil des Hahn ist und bleibt der
Standort, auch wenn die Straßen in den Hunsrück ausgebaut worden
sind. Bloße Lippenbekenntnisse von SPD und Grünen reichen nicht mehr.
Rot-Grün muss ein Gesamtkonzept für den Hahn vorlegen und erklären,
wie der Airport in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden soll,
damit die Jobs gesichert werden können. Dazu allerdings müssen die
Parteien in Rheinland-Pfalz den Streit einstellen und gemeinsam an
Lösungen arbeiten. Für die designierte Ministerpräsidentin Malu
Dreyer dürfte das eine große Baustelle werden. Es wird nicht reichen,
wenn sie erklärt, sie hätte sich bei diesem Projekt mehr
Bürgerbeteiligung gewünscht.
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Florian Giezewski
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