Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Biosprit

Bei den Autofahrern kommt der E10-Kraftstoff
noch immer nicht wirklich gut an. Jetzt wendet sich auch die
EU-Kommission in Brüssel gegen den zehnprozentigen Bio-Zusatz im
Sprit, der aus extra dafür angebauten Pflanzen hergestellt wird.
Abfall und Algen sollen stattdessen die derzeit verwendeten
Feldfrüchte zur Schaffung von Ethanol ersetzen. So soll das Ziel, bis
2020 zehn Prozent der Energie im Verkehrssektor aus erneuerbaren
Energien zu stellen, wesentlich klimafreundlicher erreicht werden.
Längst ist nämlich auch die EU zur Einsicht gekommen, dass die
Produktion von Biosprit auf landwirtschaftlichen Flächen alles andere
als effizient ist und die angestrebten Klimaschutzziele so nicht zu
erreichen sind. Das alles aber hätte schon vor Jahren erkannt werden
können – wenn nicht müssen. Jetzt die Schraube zurückzudrehen, hat
weitreichende Folgen – vor allem für die geplante Energiewende.
Danach soll in Deutschland bis 2050 ein Viertel des Energiebedarfs
aus nachwachsenden Rohstoffen gedeckt werden. Ein Ziel, das mit Algen
und Abfall kaum zu erreichen ist. Wolfgang Schäffer

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