Für ein Alkoholverbot auf Bahnhöfen gibt es
gute Gründe – man muss nur einmal mit offenen Augen über die
Vorplätze und durch die Eingangshallen und Wartebereiche gehen.
Freundlich und einladend ist etwas anderes, was übrigens auch auf die
zwielichtigen Gestalten zutrifft, die sich – nicht selten
alkoholisiert – warum auch immer speziell auf Bahnhöfen herumtreiben.
Insofern ist der Vorstoß der Bahn in Bayern durchaus zu begrüßen,
wenngleich er nicht neu ist. Der Hauptbahnhof in Bonn ist bereits
seit mehr als vier Jahren „trocken“, jener in Hannover seit etwa
eineinhalb Jahren und der in Hamburg nicht viel kürzer. Überall
wurden mit dem Tabu positive Erfahrungen gemacht. Warum macht die
Bahn also nicht Nägel mit Köpfen und erlässt das Verbot nicht für
alle Bahnhöfe? Und warum soll es – wie ab dem heutigen Freitag in
Nürnberg – nur freitags, samstags und vor Feiertagen gelten? „Für die
Deutsche Bahn gehören ein hoher Sicherheitsstandard und eine hohe
Kundenzufriedenheit in den Zügen und Bahnhöfen zu den Grundlagen der
Leistungen“, heißt es seitens des Konzerns. Diese Aussage schreit
förmlich nach einer Ausweitung des Verbots, wie sie der
Fahrgastverband Pro Bahn bereits völlig zu Recht fordert. Andernfalls
muss sich die Deutsche Bahn den Vorwurf gefallen lassen, halbherzig
zu handeln. Autor: Wolfgang Ziegler
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