Heutzutage wäre sie gern Mutter, so die etwa
60-jährige Dame beim Blick in den Kinderwagen der Nachbarsfrau. Und
schwärmte dann vom Recht auf einen Kita-Platz, vom Elterngeld, vom
Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung, vom Sonderurlaub auf Kosten der
Krankenkassen, wenn das Kind Fieber hat, von Vätern, die sich auch um
die Kleinen kümmern. Davon konnten Eltern früher tatsächlich nur
träumen. Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahrzehnten.
Einerseits.
Andererseits verspüren
junge Männer und Frauen, dass die Anforderungen an Eltern steigen,
alles richtig zu machen. Und weil sie fürchten, diesen Ansprüchen
nicht gerecht zu werden, scheuen sie es, Kinder zu bekommen. So
zumindest das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie. Dass
also die Trendwende geschafft ist, dass die Geburtenrate nun wieder
steigt, wie die Familienministerin im Jahr der Bundestagswahl
hoffnungsfroh verkündet, ist recht ungewiss. Kristina Schröder, auf
deren Konto übrigens keine der genannten Wohltaten geht, hat also
noch eine Menge zu tun.
Zum Beispiel
im ländlichen Raum. Wo Müttern oftmals immer noch nur der Minijob
bleibt. Wo die Geburtenrate weiter sinkt. Wo gut ausgebildete Frauen
abwandern.
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