Es ist sicherlich so: Wo man Gesinnungsgenossen
treffen kann, dort zieht es einen hin. Daher ist es plausibel, dass
der Studiengang Islamwissenschaft für gläubige Muslime und womöglich
auch für radikale Islamisten eine gewisse Anziehungskraft haben
könnte. Hinzu mag die Hoffnung kommen, unter den rund 35 000
Studierenden der Ruhr-Uni neue Anhänger werben zu können. Doch sollte
man vorsichtig sein mit vorschnellem Alarm. Man kann Studierenden den
Besuch einer Vorlesung nicht nur deshalb verwehren, weil er einen
Kaftan oder sie ein Kopftuch trägt. Kleidung macht noch keinen
Extremisten. Dennoch ist Wachsamkeit geboten. Es darf nicht sein,
dass eine kleine Gruppe Seminare mit radikalen Ansichten dominiert
oder andere Studenten bedrängt. Die salafistische Strömung gilt in
Teilen als gewalttätig radikal. Die Behörden und die Universität
schauen genau hin. Denn fundamentalistische Demokratie- und
Aufklärungsgegner sind auch an einer Hochschule fehl am Platz.
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