Philipp Rösler ist gerade erst aus der Schusslinie
geraten, nachdem er Rainer Brüderle zum „Spitzenmann“ für die
Bundestagswahlen wegnominiert hatte. Für sein Geschick bekam der
kritikgewohnte FDP-Chef ein wenig Anerkennung, dann rückte die
Sexismusdebatte rund um Brüderle in den Fokus. Nun holt der hessische
Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn seinen Parteifreund zurück ins
Rampenlicht – und greift in die Rassismuskiste, indem er der
Bevölkerung vorwirft, nicht mit Röslers Aussehen klarzukommen. Er
wolle die Gesellschaft zum Nachdenken anregen, so der hessische
FDP-Chef. Doch die Gesellschaft ist längst viel weiter. Die hält sich
an Taten, wenn sie kritisiert. Merkels Weiblichkeit, Gaucks wilde
Ehe, Westerwelles Homosexualität und auch Röslers Herkunft sind nicht
der Rede wert. Wenn das ausgerechnet der Integrationsminister anders
sieht, hat er wohl selbst ein Problem.
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