Frankfurter Rundschau: Zum Fall Jörg-Uwe Hahn (FDP):

Es ist dem FDP-Mann abzunehmen, dass er kein
rassistisches Gedankengut pflegt. Dass er im Interview das
„asiatische Aussehen“ seines Parteichefs ungefragt ins Spiel brachte
(und die Passage hinterher autorisierte), dürfte viel banalere Gründe
haben. Hahns Satz ist derart dehn- und interpretierbar, dass man mit
ihm alle bedienen kann: diejenigen, die sich mit guten Gründen Sorgen
machen über rassistische Ausfälle in unserer Gesellschaft. Aber auch
diejenigen, die „den Chinesen“ aus eben diesen rassistischen Gründen
gerne aus der Öffentlichkeit verschwinden sähen. Dieses Spiel mit
offenen Bedeutungen mag es ein, was ein Schlaumeier wie Jörg-Uwe Hahn
unter Politik versteht. Gerade deswegen aber sollte sich seine
Partei andere Spitzenpolitiker suchen.

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