Lausitzer Rundschau: Hoffen auf den Rest von Scham Schwarzer-Peter-Spiel um Hilfsfonds für sexuell missbrauchte Kinder

Jeder ist natürlich bester Absicht, aber – leider,
leider – immer ist die andere Seite schuld, dass die Dinge nicht
vorangehen. Der bisherige Umgang der Politik mit den Empfehlungen des
Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch ist ein Armutszeugnis.
Eigentlich waren sich alle Seiten vor über einem Jahr einig, doch
dann verloren sie sich im Hickhack ums Geld, als ob 100 Millionen
Euro für Opfertherapien viel wären für 16 Länder und den Bund. Und
sie verloren sich im Hickhack um das gesetzliche Kleinklein bei den
Verjährungsfristen, als wären sie im juristischen Proseminar.
Zuständigkeitsgerangel und Eitelkeiten kamen dazu. Man wünscht sich,
dass einer den gordischen Knoten von oben zerschlagen möge. Aber wer?
Die zuständigen Ministerinnen des Bundes? Sie selbst knoten kräftig
mit. Die Oberen in den Parteien und Fraktionen? Sie spielen Schwarzer
Peter. Es bleibt nur die Hoffnung, dass der Wahlkampf und ein Rest
von Scham allen Akteuren doch noch Beine machen wird.

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