Freiheit ist ein hohes Gut. Wer frei ist, kann mehr
aus sich machen. Das ist ein Grund dafür, warum die meisten
Hochschulen ihre vor ein paar Jahren gewonnene Freiheit so
verteidigen. Sie wollen so selbstständig wie möglich forschen, planen
und Geld ausgeben. Verständlich ist der Drang nach Freiheit.
Allerdings: Die Hochschulen fit zu machen für die Zukunft, ist eine
Gemeinschaftsaufgabe. Die Herausforderung könnte größer gar nicht
sein: Wegen des Doppeljahrgangs, des Wegfalls der Wehrpflicht und
weil die Nachfrage nach Bildung steigt, platzen Unis und FH bald aus
allen Nähten. Kaum ein Fach ist ohne Zulassungshürden. Tausende
Wissenschaftler hangeln sich mit befristeten Verträgen durch eine
unsichere Karriere. Und: Die Wirtschaft giert nach jungen
Akademikern. Das ändert zwar nichts daran, dass Freiheit ein hohes
Gut ist. Aber sie kann jetzt an den Unis nicht das Thema Nummer eins
sein.
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