Gut, dass der Frauentag die Präzisierung
„International“ trägt. Einen nationalen Frauentag haben wir nicht
nötig. Wir wählen, wir arbeiten, wir spielen Fußball, wir suchen uns
Partner aus und bestimmen selbst, ob und wie viele Kinder wir
bekommen. Wenn wir es wirklich wollen, können wir Karriere machen.
Millionen Frauen auf der Welt können das nicht. Nach wie vor sind sie
die Leidtragenden von Traditionen, Religionen, ihrer eigenen Kultur.
In Indien (und nicht nur da) wird immer noch vergewaltigt, als sei es
ein Naturrecht. In Afrika (und nicht nur da) werden kleine Mädchen
qualvoll genital verstümmelt, in Afghanistan (und nicht nur da)
blicken Frauen durch einen vergitterten Schlitz auf die Welt.
Entrechtet, ausgebeutet, versklavt. Brüderle und sein Dirndl-Spruch?
Teilzeit- oder Vollzeitarbeit? Frauenquote für Vorstandsetagen? Das
sind – pardon – Luxusprobleme. Widmen wir also den Frauentag (und
nicht nur diesen) den Frauen im Rest der Welt.
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