Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering
hat erneut die Agenda 2010 verteidigt. „Es war richtig, dass wir es
gemacht haben. Deutschland hatte in den 90er Jahren die Zeit
verpennt. Das hing wohl auch damit zusammen, dass der Kommunismus
eingebrochen war. Wir haben alle geglaubt, die soziale
Marktwirtschaft bestimmt jetzt die Zukunft. Als wir 1998 mit dem
Regieren begannen, mussten wir dringend handeln. Sowohl der
Arbeitsmarkt als auch das Geld erforderten solche Maßnahmen“, sagte
er im PHOENIX-Interview. Für den Bereich der Leiharbeit räumte
Müntefering jedoch Fehlentwicklungen ein. „Das Übel war, dass uns
einige im Unternehmerlager betrogen haben, die dann nicht mehr die
Löhne gezahlt haben, vergleichbar denen, die ihre anderen
Arbeitnehmer haben. So war das nicht gemeint,“ sagte der
Ex-Arbeitsminister bei PHOENIX. Äußerungen von CDU-Fraktionschef
Volker Kauder, die SPD würde sich für die Agenda schämen, wies
Müntefering entschieden zurück. „Das ist absoluter Quatsch, was
Kauder sagt. Das ist eine blanke Wahlkampfmasche. Wir sind zehn Jahre
weiter. Die Union wäre jetzt dran, auf das Jahr 2020 und 2025 zu
sehen. Im Moment verschlafen sie wieder die Zeit.“
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