Rheinische Post: Chef der Wirtschaftsweisen warnt vor Schuldenschnitt-Debatte

Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph
Schmidt, hat vor einer Fortsetzung der Debatte über einen weiteren
Schuldenschnitt für Griechenland gewarnt. „Wir sollten die Griechen
jetzt erst einmal möglichst viele der zweifellos schmerzhaften
Reformen umsetzen lassen, unter den bisher vereinbarten Bedingungen,
statt ihnen schon vorab einen Teil des Drucks zu nehmen“, sagte
Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Freitagausgabe). „Denn diese Erleichterung hätte zwangsläufig zur
Folge, und das ist nur allzu menschlich, dass die Reformanstrengungen
wieder etwas zurückgefahren würden“, sagte der Vorsitzende des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung. „Und damit wäre niemandem geholfen“, so der Präsident
des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstituts (RWI) in
Essen. Schmidt äußerte sich anlässlich der Erwartung griechischer
Politiker, dass Deutschland nach der Bundestagswahl einem weiteren
Schuldenschnitt zustimmen würde. Derzeit hält sich
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Athen auf.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621