Zuerst hat sich Aussteigerin Karin Haß in das Land
verliebt: Sibirien, mit der unendlichen Weite der Taiga. Es gibt kaum
Menschen, keine Autos und keine Werbeplakate. Genauso wenig gibt es
Spülmaschinen, fließendes Wasser, erst recht kein warmes, oder
sonstigen Luxus. Die Toilette ist ein Verschlag auf dem Hof – auch im
Winter. Es braucht zwei Tagesreisen mit dem Boot zur nächstgelegenen
Siedlung: Dabei begegnet man Bären, Elchen und Milliarden von Mücken.
Karin hat in Hamburg als Programmiererin und Systemanalytikerin
gearbeitet. Sie hat eine Tochter und vier Enkelkinder. 1998 paddelte
sie mit vier Freundinnen durch die Einsamkeit Sibiriens und kam zum
ersten Mal nach Srednjaja Oljokma. Fünf Jahre danach verbrachte sie
acht Monate in dem 80-Seelen-Ort, den sie heute Heimat nennt. Am Ende
lernte sie den ewenkischen Jäger Slava kennen. Die beiden haben
mittlerweile geheiratet. Er geht auf die Jagd, zum Fischen, holt
Wasser und hat für Karin dem Alkohol entsagt. Sie kümmert sich um
Garten und Haushalt und hat für ihn zum großen Teil den sibirischen
Lebensstil angenommen. Dabei hat sie sich selbst, die emanzipierte
deutsche Frau, nie aufgegeben.
Reportage von Katja Eichhorn, ZDF-Studio Moskau, phoenix 2013
Wiederholungen: 11. September, 13.15 Uhr; 13.September, 15.15 Uhr;
14. September, 7.30 und 11.30 Uhr
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de