Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-Grüne für Extrafeiertag am 8. Mai 2015

Nordrhein-Westfalens Grünen-Vorsitzender Sven
Lehmann spricht sich für den 8. Mai 2015 als zusätzlichen,
„weltanschaulich neutralen“ Feiertag aus. Damit tritt Lehmann im
Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Dienstagsausgabe) dem Vorschlag der evangelischen Kirche entgegen,
den 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 zum einmaligen
Feiertag zu erklären. „Ich halte den 8. Mai 2015 als Tag der
Befreiung vom Faschismus für ein Datum, an dem es zu gedenken lohnt“,
so Lehmann. Gerade vor dem Hintergrund rechter Gewalt und rechter
Stimmungen, insbesondere in NRW, biete der Tag eine gute Gelegenheit,
kollektiv an das Ende des Nazi-Regimes zu erinnern.

Für unbedenklich hält Lehmann die Frage, ob NRW den Arbeitsausfall
ökonomisch verkraftet. Arbeitgeber warnen hingegen vor den
volkswirtschaftlichen Folgekosten eines Einzelfeiertags. Mit Blick
auf den Reformationstag brachten sie noch den Kompromissvorschlag
ein, den 31. Oktober 2017 – 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin
Luthers – per Bundesgesetz zum Ruhe- und Gedenktag auszurufen und die
Arbeit somit vor- oder nacharbeiten zu lassen.

Hinsichtlich des Vorstoßes der Grünen zeigt sich Johannes
Pöttering, Geschäftsführer des Verbandes Unternehmer NRW, nun
zurückhaltender. „Die Debatte ist zu ernst, um daraus einen
Wettbewerb um den besten Tag entstehen zu lassen“, sagte Pöttering
der Neuen Westfälischen. Für den 8. Mai gebe es bereits „andere
Formen des Erinnerns“.

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