Die Kette der Datenskandale in Deutschland reißt
einfach nicht ab: Mitarbeiter-Bespitzelung bei großen
Lebensmittel-Discountern, Sicherheitslecks auf der Internet-Plattform
des Bundesagentur für Arbeit oder dem inzwischen eingestellten
Online-Netzwerk SchülerVZ. Dann die immer noch nebulöse
Geheimdienst-Kungelei von NSA und BND und nun der Missbrauch von
Patienten-Daten durch ein Apotheken-Rechenzentrum. Dass den Deutschen
nicht der Kragen platzt, grenzt an ein Wunder und ist sicher auch der
endlosen Naivität des „deutschen Michel“ geschuldet. Wenn es stimmt,
dass Rechenzentren die Daten von Millionen Patienten unverschlüsselt
an Pharmafimen verhökerten, dann ist das ein kriminelles
Geschäftsmodell, das der Schweigepflicht von Apothekern und Ärzten
Hohn spricht. Persönliche Daten sind aber keine Ware wie Container
oder Eisenerz. Das Gesetz sichert uns allen das Recht zu, selbst zu
entscheiden, was mit den eigenen Daten geschieht. Wenn der
Gesetzgeber jetzt kneift, ist sein Gesetz das Papier nicht wert, auf
dem es steht.
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Ostsee-Zeitung
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