Ein militärisches Eingreifen des Westens in Syrien, nachdem dort
in der vergangenen Woche wahrscheinlich Giftgas gegen die Bevölkerung
eingesetzt wurde, lehnen 58 Prozent der Deutschen ab, 33 Prozent
befürworten es (weiß nicht: 9 Prozent). Diese Einschätzung teilen die
Anhänger aller Parteien mehrheitlich. Falls es zu einer Militäraktion
unter Führung der USA kommt, dann sind 41 Prozent der Meinung,
Deutschland sollte sich daran finanziell und mit Material beteiligen
– 55 Prozent sprechen sich gegen eine solche deutsche Unterstützung
des Militärschlags aus (weiß nicht: 4 Prozent).
Politbarometer-Projektion: Weiter ganz knappe Mehrheit für
Schwarz-Gelb
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU
unverändert auf 41 Prozent, und die SPD könnte auf 26 Prozent (plus
1) zulegen. Die FDP bliebe mit 6 Prozent unverändert, jeweils einen
Punkt abgeben müssten die Linke mit 7 Prozent (minus 1) und die
Grünen mit 12 Prozent (minus 1). Die AfD käme auf 3 Prozent, und alle
anderen Parteien erreichten zusammen 5 Prozent.
Wahlkampf: Für die meisten eher langweilig
Gut drei Wochen vor der Bundestagswahl geben 62 Prozent an, sich
wenig oder gar nicht für den Wahlkampf zu interessieren, nur 37
Prozent bekunden großes oder sehr großes Interesse. Mit 57 Prozent,
darunter Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen, finden die
meisten den Wahlkampf, so wie er zurzeit geführt wird, eher
langweilig. Für 33 Prozent ist dies nicht der Fall (weiß nicht: 10
Prozent). Einen härteren Wahlkampf wünschen sich 25 Prozent, 31
Prozent finden, es solle eher weniger hart zugehen, und 35 Prozent
halten den Wahlkampf der Parteien für gerade richtig (weiß nicht: 9
Prozent).
K-Frage: Abstand verringert sich leicht
Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber
als Kanzler oder Kanzlerin hätten, kann SPD-Herausforderer Peer
Steinbrück den großen Abstand zu Angela Merkel ein wenig verkürzen.
Nach 63 Prozent in der vergangenen Woche wünschen sich jetzt 60
Prozent Merkel erneut als Kanzlerin, 31 Prozent (Aug. III: 29
Prozent) sprechen sich für Peer Steinbrück aus (weiß nicht: 9
Prozent, Aug. III: 8 Prozent). Mit 75 Prozent (Aug. III: 68 Prozent)
nimmt vor allem in den eigenen Reihen die Unterstützung für
Steinbrück zu, die CDU/CSU-Anhänger stehen weiterhin geschlossen (98
Prozent; Aug. III: 94 Prozent) hinter Merkel.
Kanzlerkandidaten-Profil: Merkel punktet mehr
Bei den persönlichen Eigenschaften „sympathisch“ und „glaubwürdig“
erhält Angela Merkel jeweils sehr viel bessere Bewertungen (54
Prozent bzw. 40 Prozent) als Peer Steinbrück, den nur 16 Prozent für
sympathischer und 12 Prozent für glaubwürdiger halten. Keinen
Unterschied zwischen den Kandidaten sehen 27 Prozent hinsichtlich
Sympathie und 44 Prozent, wenn es um die Glaubwürdigkeit geht. Die
größere Kompetenz bei der Bekämpfung der Euro-Krise weisen 39 Prozent
Merkel und nur 14 Prozent Steinbrück zu, für 40 Prozent gibt es hier
keinen Unterschied. Und auch beim Thema soziale Gerechtigkeit können
39 Prozent keinen Unterschied zwischen beiden ausmachen, für 25
Prozent kann eher Merkel und für 31 Prozent eher Steinbrück für
soziale Gerechtigkeit sorgen (Differenz zu 100 Prozent jeweils „weiß
nicht“).
TV-Duell: Merkel Favoritin
Am kommenden Sonntag, 1. September 2013, findet das TV-Duell der
Kanzlerkandidaten statt. 30 Prozent erwarten, dass Angela Merkel, und
15 Prozent, dass Peer Steinbrück sich besser schlagen wird. Mit einem
Unentschieden rechnen 46 Prozent (weiß nicht: 9 Prozent). Vor vier
Jahren setzten in der Woche vor dem Duell 32 Prozent auf Angela
Merkel und 10 Prozent auf den damaligen SPD-Kanzlerkandidaten
Frank-Walter Steinmeier (kein Unterschied: 46 Prozent, weiß nicht: 12
Prozent).
TOP TEN: Wenig Bewegung
Die meisten der, nach Meinung der Befragten, wichtigsten
Politikerinnen und Politiker werden ganz ähnlich beurteilt wie
zuletzt: Mit großem Abstand an der Spitze steht weiterhin
Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie erreicht auf der Skala von +5 bis
-5 einen Durchschnittswert von 2,0 (Aug. III: 2,1). Deutlich
verschlechtert hat sich Wolfgang Schäuble mit 1,1 (Aug. III: 1,4),
leicht verbessern konnte sich Frank-Walter Steinmeier mit 0,9 (Aug.
III: 0,8). Es folgen Ursula von der Leyen mit 0,5 (Aug. III: 0,6),
Horst Seehofer mit 0,4 (Aug. III: 0,3) und Peer Steinbrück mit
unveränderten 0,3. Jürgen Trittin wird mit 0,1 (Aug. III: 0,2)
eingestuft und Thomas de Maizière mit 0,0 (Aug. III: 0,2). Knapp im
Negativ-Bereich bleibt Guido Westerwelle mit minus 0,1 vor Philipp
Rösler mit minus 0,7, beide unverändert zur Vorwoche.
Griechenland: Keine weiteren Kredite
Sollte Griechenland weitere Finanzhilfen in Form von Krediten
benötigen, sind nur 33 Prozent der Befragten dafür, diese dem Land
auch zu gewähren, 61 Prozent sind dagegen (weiß nicht: 6 Prozent).
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungs-gruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 26. bis 28. August 2013 bei 1348 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 45 Prozent,
SPD: 28 Prozent, FDP: 4 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 12 Prozent,
AfD: 3 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Donnerstag, 5. September 2013.
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Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 –
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
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