von Antje Höning
Die Anhebung der Ökostrom-Umlage ist ein großes Ärgernis für
Verbraucher – und dokumentiert das Scheitern der Energiewende. Was
als Anschubhilfe für eine junge Branche gedacht war, hat sich zum
größten Subventions-Tatbestand entwickelt – mit paradoxen Wirkungen.
Die Abgabe steigt nicht etwa, weil zu wenig Energie aus Wind- und
Sonnenkraft kommt, sondern zu viel. Da der Staat den Betreibern nicht
nur feste Preise, sondern auch die Abnahme aller Mengen zugesagt hat,
liegt der Ökostromanteil bei 25 Prozent. Dass Hartz-IV-Bezieher nun
die Solaranlagen auf den Dächern der Mittelschicht finanzieren,
gehört ebenso zu den Absurditäten wie die verkehrte Kraftwerks-Welt:
Während klimafreundliche Gas-Blöcke Verluste machen, werden alte
Kohleblöcke zu Gewinnmaschinen. Das wichtigste Projekt der neuen
Regierung heißt Neustart der Energiepolitik. Der Einspeisevorrang
gehört sofort abgeschafft, die Förderung für neue Anlagen gestoppt,
die Solar-Förderung eingestellt. Sonst kommt die jährliche
Abgaben-Erhöhung weiter so zuverlässig wie der Strom aus der
Steckdose.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621