Pro Quadratmeter 16,54 Euro Kaltmiete in München,
und in Frankfurt immer noch 12,58 Euro – schockierende Zahlen für
eine Durchschnittsverdiener-Familie mit Kindern. Der hilft es wenig,
dass sich Bund und Länder darüber streiten, wer zu wenig Mittel für
den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellt, und ob etwa für
Wohnungsbau vorgesehene Bundesmittel von den Ländern für irgendwas
verwendet wurden, bloß nicht für Wohnungsbau. Wohnraum ist ein sehr
begrenzt verfügbares, wertvolles Gut, das nicht allein den Regeln des
freien Marktes unterworfen werden darf. Wohnen ist Teil der
Menschenwürde und steht somit unter dem Schutz des Grundgesetzes. Ein
Hauptübel: In den zurückliegenden 20 Jahren hat die öffentliche Hand
den sozialen Wohnungsbau sträflich vernachlässigt; eine Sünde, die
sich nun rächt. Unglücklicherweise sind es nun aber nicht die
Verursacher, die für diese Sünde büßen, sondern die
Wohnungssuchenden. Das muss den Kommunen zu denken geben, ein
Bewusstseinswandel ist dringend nötig: Sozialer Wohnungsbau ist kein
lästiges Übel, sondern Erfüllung von Fürsorgepflicht. Natürlich muss
garantiert sein, dass diese Fürsorge zielgenau ankommt. Beim
Baukindergeld ist das offenbar ein Problem, diesen Zuschuss bekommen
laut Experten oft Familien, die ihn gar nicht nötig hätten. Es muss
gebaut werden – aber sinnvoll. Heißt: in ökologisch und städtebaulich
verträglicher Weise. Städte müssen atmen, brauchen Luftschneisen,
dürfen nicht brachial mit Gebäuden zugepflastert werden. Viel „Holz“,
das zu bewältigen ist. Aber es geht, mit gutem Willen.
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