Energie, die unendlich verfügbar ist, und das, wann
immer man sie braucht – perfekter geht es eigentlich nicht. Weit über
20 Länder nutzen bereits Erdwärme zur Stromerzeugung, allen voran die
USA mit einer Geothermie-Jahresleistung von über 16000
Gigawattstunden für Wärme und Strom und dem weltgrößten Kraftwerk
„The Geysers“ mit 900 Megawatt. In Island wiederum ist Erdwärme die
wichtigste Energiequelle. Hinken wir Deutschen also einmal mehr bei
modernen Techniken hinterher? Wer das behauptet, macht es sich zu
einfach. Die meisten Länder, die Erdwärme intensiv nutzen, haben
besondere geologische Situationen, etwa Dampflagerstätten. In
Deutschland dagegen muss man mit größeren Anstrengungen auf Erdwärme
im Niedertemperaturniveau von 100 Grad aufwärts zurückgreifen. Und
noch etwas ist hierzulande anders als in China, Neuseeland oder
Russland: Deutschland ist eines der dichtbesiedeltsten Länder, und
für den Rheingraben, einen der Hotspots für Geothermie, gilt das
allemal. Wahr ist zudem, dass wir Deutschen – ob zu Recht oder zu
Unrecht – bei Umweltthemen und neuen Techniken im Vergleich zu
anderen Nationen besonders sensibel sind. Das zeigte sich auch nach
den „Geothermiebeben“ in der Pfalz. Nachdem die Politiker in jüngster
Zeit allzu oft schmerzhaft erfahren haben, was es heißt, Dinge wie
diese gegen den Willen der Bevölkerung durchzuziehen, gehen sie bei
der Tiefengeothermie derzeit beiderseits des Rheins mit Bürgerforen,
Aufklärung und Beteiligung besonders behutsam vor. Das kostet Zeit –
ist letztlich aber der einzige Weg, der Erfolg verspricht. Und: Eine
Technik mit so viel Potenzial ist es allemal wert.
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