Mitteldeutsche Zeitung: zu USA/Nordkorea

Nun hat es die Firma Sony Pictures getroffen,
unvermutet hart und mit Konsequenzen, die niemandem außer jenen
einstweilen anonymen Leuten gefallen können, die für den
Hackerangriff auf das Hollywood-Studio und die nachfolgende
Erpressung verantwortlich sind. Der Film „The Interview“, der von der
fiktiven Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un
handelt, wurde zurückgezogen. Die Entscheidung der Manager verdient
durchaus Respekt, die Kinos hatten ohnehin abgewinkt. Vielleicht
würde aber eine Veröffentlichung des Filmes im Internet die bessere
Antwort sein. Damit bekäme Sony das verlorene Geld zwar nicht zurück,
würde aber ein Zeichen setzen: Liebe Diktatoren und sonstige Irre
dieser Welt, wir lassen uns nicht einschüchtern! Nun aber hat sich
stattdessen eine neue Form der Zensur einzubürgern begonnen. Das wird
weder der Kunst noch der freien Meinungsäußerung dienlich sein.

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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