Analyse des Koalitionsvertrags: Den bildungspolitischen Versprechen müssen messbare Ergebnisse folgen

Die Pläne von CDU/CSU und SPD für eine mögliche
Koalition sehen zahlreiche Maßnahmen im Bereich Bildung vor. Aber
reichen die vorgelegten Pläne, um Deutschlands wichtigsten Rohstoff
auch in Zukunft zu sichern? Der Bildungsexperte des IW, Prof. Dr.
Axel Plünnecke, hat den Koalitionsvertrag analysiert und heute
Vormittag mit Tankred Schipanski MdB (CDU), Mitglied im Ausschuss
Bildung und Forschung, diskutiert.

„Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 7. Februar 2018
bleibt hinter dem zurück, was zur langfristigen Wohlstandssicherung
nötig wäre und möglich ist“, so der Bildungsexperte des Instituts der
deutschen Wirtschaft (IW), Prof. Dr. Axel Plünnecke, heute bei einer
Diskussionsveranstaltung der INSM. Allerdings wurden seiner Meinung
nach im Bildungsbereich Maßnahmen beschlossen, die wichtige Akzente
der Zukunftssicherung skizzieren, wie der Ausbau der
Betreuungsinfrastruktur, der Ausbau der Investitionen in Schulen und
Hochschulen und die geplante Stärkung von Forschung und Entwicklung.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski, der den
bildungspolitischen Teil des Koalitionsvertrags auf Unionsseite
mitverhandelt hat, hält die vereinbarten Maßnahmen für eine große
bildungspolitische Chance. Schipanski: „Das Thema Digitalisierung
zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Koalitionsvertrag.
Im Bildungskapitel legen wir mit dem 5 Mrd. Euro starken „Digitalpakt
Schule“ die richtigen Schwerpunkte, um digitale Bildung
flächendeckend in Deutschland zu ermöglichen.“ Die Stärkung der
beruflichen Bildung liegt ihm besonders am Herzen. „Die Maßnahmen im
Koalitionsvertrag zielen darauf ab, die Attraktivität der beruflichen
Bildung zu steigern, sie ist für uns gleichwertig mit der
akademischen Bildung“, so Schipanski. Im Hochschulbereich fordert er
für die Mittelvergabe neue Kriterien zu finden, damit Qualität und
nicht lediglich Quantität gefördert wird.

Schipanski und Plünnecke sind sich einig, dass die Abbrecherzahlen
der Hochschulen zu hoch und bundesweit vergleichbare Schulabschlüsse
überfällig sind.

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM, hofft, dass die
nächste Bundesregierung die Länder stärker zur Pflicht ruft. Deren
Fortschritte bei der Leistungsfähigkeit der Schüler habe in den
vergangenen Jahren deutlich und spürbar nachgelassen. Eine erhöhte
Schulabbrecherquote und der zunehmende Anteil leseschwacher Schüler
seien dafür betrübliche Belege. „Zu viele Kinder – besonders aus
bildungsfernen oder sozial schwachen Familien – können nicht in dem
Maße an Bildung und Ausbildung teilhaben wie es nötig wäre, um ihnen
gleichberechtigte Chancen zum erfolgreichen Start ins Berufs- und
Arbeitsleben zu ermöglichen. Dabei sind Bildung, Wissenschaft und
Forschung die Schlüsselthemen für Deutschlands Zukunft. Den
bildungspolitischen Versprechen müssen daher messbare Ergebnisse
folgen“, so Pellengahr.

Die Zusammenfassung der Analyse finden Sie unter
www.insm-oekonomenblog.de.

Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet@insm.de

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