Das Kesseltreiben gegen Deutschland wird langsam
unerträglich. Von allen Seiten wird gefordert, dass Berlin doch
endlich seinen Widerstand gegen neue Wachstumsprogramme aufgeben
solle. Auch auf dem G-20-Gipfel im Mexiko kommende Woche wird die
deutsche Kanzlerin vom einem Chor empfangen, der in das gleiche Horn
tutet. Dabei hilft gegen die Schuldenkrise in Europa nur eines, und
zwar sparen. Man kann nur hoffen, dass Angela Merkel standhaft
bleibt. Sie muss den deutschen Geldbeutel geschlossen halten. Denn
eines ist klar: Jeder der G-20-Staaten denkt doch nur an sich. Da bei
den meisten von ihnen finanz- und sozialpolitisch vieles im Argen
liegt, fordern sie von der deutschen Lokomotive den Karren aus dem
Dreck zu ziehen. Mit deutschem Geld soll die Weltkonjunktur
wiederbelebt werden. Aber nicht nur das. All die Gläubiger rund um
den Globus, die Anleihen maroder EU-Schuldenstaaten besitzen,
fürchten natürlich, dass sie leer ausgehen könnten, wenn Länder wie
Griechenland, Irland, Spanien oder Italien pleite gingen. Das einzige
Land, das ihnen ihre Zinsen und ihr eingesetztes Kapital zu
garantieren verspricht, ist Deutschland. Es muss nur weiteren
Rettungsschirmen, europaweiten Bankenfonds oder Schuldentilgungsfonds
zustimmen. Folglich drängen sie Berlin, doch endlich den Geldhahn
aufzudrehen. Aber warum soll der deutsche Steuerzahler die
Finanzjongleure an der Wall-Street stützen? Das ist zu viel verlangt.
Umso unverständlicher ist es, dass gerade die SPD kein Einsehen hat.
Ihre Forderung nach Eurobonds, nämlich die Vergemeinschaftung der
EU-Schulden, ist nur Wasser auf die Mühlen der Kapitalmärkte.
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Klaus Gaßner
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