Ganz anders ist das Bild aufseiten derer, die nach einem langen und harten Arbeitsleben nicht mehr können. Hier sind wiederum die eher gering vergüteten Berufsgruppen vertreten. Entsprechend gering fallen hier die Ansprüche an die Altersvorsorge aus. Wenn sie länger arbeiten, dann nur, weil es unbedingt sein muss, zumal mit ihren Tätigkeiten in der Regel weder Spaß noch Erfüllung verbunden sind. Damit verbunden ist die nächste Ungerechtigkeit. In der Regel ist die Lebenserwartung nach einer schweren körperlichen Arbeit kürzer als die von gut verdienenden Akademikern. Sie bekommen also unter dem Strich weniger Rente ausbezahlt.
Noch einmal stärker betroffen sind die Rentner in Ostdeutschland. Viele von ihnen waren in der Nachwendezeit längere Zeiten arbeitslos und haben entsprechend geringe Rentenansprüche aufgebaut. Dazu kommt noch das niedrigere Lohnniveau in den neuen Ländern. Da auch die Vermögensausstattung der Haushalte im Osten geringer ist als im Westen, kann die geringe gesetzliche Rente kaum durch die private Altersvorsorge aufgepeppt werden. Wenn es nun um weitere Rentenreformen geht, sollte das Augenmerk auch darauf liegen, diese Spaltung in arme und gut situierte Ruheständler zu verringern. Leicht wird es nicht, nötig ist es allemal.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 – 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell