Berliner Zeitung: Kommentar zum Zapfenstreich für Wulff

Es ist nun genug. Noch mehr Herabsetzung ist
widerlich. Die politische Kultur eines Landes beweist sich auch
daran, wie es mit Gestolperten umgeht. Wenn Christian Wulff schon
keine Freunde mehr hat, die ihn vor der Fehlentscheidung bewahren,
diesen Zapfenstreich mit der vorhersehbar kleinlichen Debatte
zelebriert zu bekommen, dann muss man ihn wenigstens in Würde
gestalten. Wie eitel ist die Haltung jener Alt-Bundespräsidenten, die
ohne echten Grund dem Zapfenstreich fernbleiben. Sich auch von diesem
Staatsoberhaupt ordentlich zu verabschieden, gebietet der Respekt vor
unserer Demokratie und ihren Ämtern.

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