„Biosprit für Reiche und Hunger für Arme ist mit Sozialer Marktwirtschaft nicht vereinbar“

Zur aktuellen Debatte um die Einführung des
Biosprits erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates, Kurt J. Lauk:

„Biosprit für Reiche und Hunger für Arme ist mit Sozialer
Marktwirtschaft nicht vereinbar“

„Um mehr als 70 Prozent sind die Preise für Weizen und Mais im
letzten halben Jahr nach dem jüngsten Bericht der Weltbank gestiegen.
In weiten Teilen Asiens müssen die Menschen schon heute mehr als 80
Prozent ihres Grundeinkommens für Lebensmittel ausgeben. Angesichts
einer Weltbevölkerung von bald neun Milliarden Menschen, begrenzten
Anbauflächen für Nahrungsmittel und einer weltweit übermäßigen
Förderung von Biosprit, wird sich das Grundproblem –Tank oder Teller–
noch deutlich verschärfen. Die Bundesregierung hat deshalb keinen
Anlass, die Ideologien des früheren Bundesumweltministers Jürgen
Trittin überstürzt umzusetzen. Eine verantwortliche Energiepolitik
sieht anders aus“, so Lauk.

Statt sich sachlich und kompetent in diese Debatte einzubringen,
führen Trittin und Co ihr verantwortungsloses Blockadeverhalten fort.
Offenbar will der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen
die Bürger darüber hinweg täuschen, dass er selbst im Jahr 2005 als
Bundesumweltminister den „Sprit vom Acker“ angestoßen hat. „Diese
Haltung passt zu dem Schlingerkurs der Grünen, mit dem sie versuchen,
auf Wählerfang zu gehen und gleichzeitig den Fortschritt in
Deutschland verhindern. Diese Rechnung geht nicht auf: Die Bürger
sind nicht mehr bereit für die Träumereien der ideologischen
Ökobewegung zu zahlen“, sagt Lauk.

– Die Grünen fordern 100 Prozent erneuerbare Energien, blockieren
aber den hierfür notwendigen Ausbau der Stromnetze und
Pumpspeicherkraftwerke.

– Die Grünen fordern die Stärkung der Schiene, demonstrieren aber
gegen moderne Bahnhöfe.

– Die Grünen fordern eine schnelle Absenkung der
Treibhausgasemissionen, stellen sich aber gegen die Erprobung
klimafreundlicher Technologien wie die Verpressung von
Kohlenstoffdioxid (CCS).

„Wir brauchen jetzt dringend die Rückkehr zu einer vernünftigen
Klima- und Energiepolitik, die Arbeitsplätze und Investitionen in
Deutschland sichert und gleichzeitig einem verantwortungsvollen
Umweltschutz Rechnung trägt“, fordert der Präsident des
Wirtschaftsrates.

„Es ist richtig, dass der Kraftstoffmarkt endlich in die
energiepolitische Diskussion mit einbezogen wird. Aber Deutschland
muss bei der Einführung von Biosprit nicht schon wieder alleine nach
vorne preschen, ohne dass die anderen in der EU gleichziehen. Wir
müssen viel stärker als bisher auf Innovationen setzen“, fordert
Lauk. Die Biokraftstoffe der zweiten Generation werden nicht mehr aus
Grundnahrungsmitteln hergestellt. Gleichzeitig liegen noch erhebliche
Potentiale in der Steigerung der Effizienz von Motoren.

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