Bundesrat: Von EU geplante Zugangsvoraussetzung für Pflegeausbildung abgelehnt / bpa: Ablehnung des „Pflegeabiturs“ ist das einzig richtige Signal für die Pflege und gegen den Fachkräftemangel

Heute legte der Bundesrat seine Empfehlung zum
Änderungsvorschlag der EU Kommission zur Berufsanerkennungsrichtlinie
vor. Der bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
– begrüßt es außerordentlich, dass sich der Bundesrat gegen den
Vorschlag der EU-Kommission ausspricht. Er lehnt die zwölfjährige
abgeschlossene Schulbildung als Eingangsvoraussetzung für die
Kranken- und Altenpflegeausbildung ab und entspricht damit den
Empfehlungen des bpa und anderer maßgeblicher Pflegeverbände.

Die EU-Kommission begründete Ende 2011 die Vorschläge zur Änderung
der Richtlinie mit dem Mangel an Arbeitskräften, gerade in den
Gesundheitsberufen. „Genau das Gegenteil würde erreicht und der
Fachkräftemangel verstärkt“, erläutert Bernd Tews, Geschäftsführer
des bpa und erklärt weiter: „Eine Erhöhung der schulischen
Voraussetzungen für die Kranken- und Altenpflegeberufe bedeutete in
Deutschland, dass quasi nur noch „Abiturienten“ Alten- und
Krankenpfleger werden können. Tatsache ist aber, dass auch
Schulabgänger nach einem zehnjährigen Schulabschluss qualifiziert
sind, z. B. die Ausbildung zum Altenpfleger machen zu können.“

„Wir hoffen, dass die EU-Kommission den Empfehlungen des
Bundesrates entsprechend handeln wird und damit die
Zugangsvoraussetzung nicht verändert. Der Fachkräftemangel in der
Pflege würde durch neue Richtlinien verschärft statt gelöst. Wir
können es uns bei stetig massiv steigenden Zahlen pflegebedürftiger
Menschen nicht leisten, den Fachkräftemangel durch sinnlose Vorgaben
zu verstärken. Das Signal des Bundesrates ist das einzig richtige“,
so Herbert Mauel weiter, Geschäftsführer des bpa.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca.
16.500 Ausbildungsplätze.

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Pressekontakt:
Herbert Mauel, Bernd Tews, Tel.: (030) 30 87 88 60