04. Februar 2013
Um dem Fachkräftemangel und der Fluktuation in der Pflege zu
begegnen, entwickeln Dienste und Einrichtungen des bpa aus NRW in den
nächsten zwei Jahren neue Personalentwicklungskonzepte. An dem durch
das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Integration und
Soziales (MAIS) geförderten Projekt nehmen 30 mittelständische
Pflegeanbieter teil und entwickeln gemeinsam mit dem bpa und dem
Institut für Unternehmensentwicklung der Akademie Überlingen
Strategien, die anschließend auf die gesamte Branche übertragen
werden können.
Neben der Förderung der Ausbildungsbereitschaft auf Seiten der
Einrichtungen, der Sicherstellung ausreichender Kapazitäten bei den
Fachseminaren und der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte ist dieses
Projekt nun der vierte Baustein für den sich der bpa im Kampf gegen
den Fachkräftemangel einsetzt.
„Derzeit verlässt etwa jede dritte Pflegekraft schon nach zehn
Jahren ihren Beruf wieder und Pflegende gehen im Schnitt bereits mit
58,7 Jahren in Rente“, fasst der nordrhein-westfälische
bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann die aktuelle Situation
zusammen. „Wir wollen nun Ansätze entwickeln, um Pflegekräfte zu
motivieren, ihren anstrengenden, aber schönen Beruf möglichst lange
auszuüben, denn wir brauchen – um den zukünftigen Anforderungen
begegnen zu können – jede Fachkraft in der Praxis.“ Grundlage für
eine langfristige Bindung von Pflegefachkräften ist eine
funktionierende innerbetriebliche Personalentwicklung sowie
gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen für Mitarbeiter.
Genau hier setzt das Projekt an: „Wir bieten den Betrieben eine
Beratungsdienstleistung, um ihre Personalarbeit zu analysieren, zu
systematisieren und zu optimieren sowie dauerhaft zu entwickeln. Wir
decken Optimierungsbedarfe auf und qualifizieren, wo es nötig ist.
Unsere Erwartung ist, dass die gewonnenen Erkenntnisse und
Erfahrungen anschließend deutlich über den Kreis der Teilnehmenden
hinaus eine besondere Dynamik und Nachhaltigkeit entwickeln werden“,
so Martin Brink, der Geschäftsführer des Instituts für
Unternehmensentwicklung der Akademie Überlingen.
Das Projekt beginnt am 1. Februar 2013 mit der Analysephase, in
der zunächst der Status quo der teilnehmenden Einrichtungen im Punkt
Personalentwicklung ermittelt wird.
bpa: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
(bpa) bildet mit 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über
1.000 in Nordrhein-Westfalen, die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700
Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 18,2
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
N. Grote, Leiter der Landesgeschäftsstelle, Tel. 0211 – 311 39 30