Desaströse Bilanz: Paritätischer kritisiert Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder in Hartz IV als Totalreinfall

Als definitiv gescheitert kritisiert der
Paritätische Wohlfahrtsverband das vor einem Jahr eingeführte
Bildungs- und Teilhabepaket für arme Kinder. Der Verband reagiert
damit auf eine heute bekannt gewordene Analyse des DGB, nach der nur
rund ein Fünftel der für das Bildungspaket 2011 bereit gestellten
Mittel tatsächlich abgerufen worden sind. Der Verband fordert eine
Totalreform und die Einführung eines verbindlichen Rechtsanspruchs
auf Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen.

„Die Bilanz nach einem Jahr ist desaströs“, stellt Ulrich
Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, fest. Es zeige
sich, dass nicht einmal die Hälfte der Antragsberechtigten erreicht
wurde. „Insbesondere die Sport- und Musikgutscheine entpuppen sich
als Luftnummer, die kaum abgefragt werden“, so Schneider. „Statt
neuer Perspektiven und echter Teilhabechancen für Kinder in Hartz IV
wurde ein neues Bürokratiemonster geschaffen. Dieser ganze
Gesetzesmurks ist an Ineffizienz und Verwaltungsaufwand nicht zu
überbieten.“

Der Verband appelliert an die Bundesregierung, ihren Fehler zu
korrigieren und sich zu einer Totalreform durchzuringen. Notwendig
seien die bedarfsgerechte Anpassung der Regelsätze sowie die
Einführung eines einklagbaren Rechtsanspruchs auf Teilhabe- und
Förderleistungen. „Kinder sind keine kleinen Arbeitslosen und daher
kann die Lösung auch nicht über die Arbeitsverwaltung organisiert
werden. Was wir brauchen, ist ein Rechtsanspruch auf Teilhabe im
Kinder- und Jugendhilfegesetz“, fordert Schneider.

Kontakt: Gwendolyn Stilling, Tel.: 030/24 636 305

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