Deutsche Umwelthilfe widerspricht ADAC-Studie zur angeblichen Unwirksamkeit von Umweltzonen

Pressemitteilung

Erfolg des Luftreinhalteinstruments ist seit Jahren
wissenschaftlich bewiesen – Gerichte bestätigen seit 2008 in allen
Verfahren die Wirksamkeit von Umweltzonen für die Luftreinhaltung

Die Umweltzone ist eines der Erfolgsinstrumente der
Luftreinhaltung in Deutschland – wenn sie wie in Berlin konsequent
umgesetzt und überwacht wird. Das erklärte die Deutsche Umwelthilfe
e.V. (DUH) heute und verwies auf die seit Jahren vorliegenden
Untersuchungen von Umweltbundesamt und Helmholtz Zentrum München in
mehreren deutschen Städten. Die DUH widerspricht damit dem ADAC, der
zum wiederholten Male die Wirksamkeit von Umweltzonen in Frage stellt
und sich nun unter anderem auf die Ergebnisse einer Studie beruft,
die heute (22.3.2013) auf dem „Technischen Kongress des Verbands der
Automobilindustrie (VDA)“ vorgestellt wird. Außerdem hat der ADAC
aktuelle Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ausgewertet
und dabei den Pkw-Bestand von zwei Städten mit und ohne Umweltzone
verglichen.

Aus Sicht der DUH macht der ADAC mit dem Vergleich der
Pkw-Zulassungsdaten von Hamburg und München gleich mehrere
methodische Fehler. Das Beispiel Berlin zeigt, dass eine frühzeitig
auf die grüne Plakettenpflicht umgestellte und konsequent
kontrollierte Umweltzone den besonders gesundheitsschädlichen
Dieselruß verringern kann. Das haben mehrere Untersuchungen des
Umweltbundesamts (UBA) sowie von Prof. Wichmann vom Helmholtz
Institut für Epidemiologie belegt.

„Der ADAC hat für seinen Städtevergleich mit München ausgerechnet
die Stadt als Referenz herangezogen, die für die zahlreich gewährten
Ausnahmen und laxe Umsetzung der Umweltzone im Herbst 2012 durch das
Verwaltungsgericht zur drastischen Verschärfung verurteilt wurde. Die
bayerische Hauptstadt hat außerdem bis vor kurzem die Einhaltung der
Regelungen kaum kontrolliert. Erhebungen aus einem vergleichbaren
Zeitraum für Berlin zeigen deutlich, dass in konsequent ausgewiesenen
und kontrollierten Umweltzonen die Flottenerneuerung deutlich
schneller voranschreitet und auch eine umfassende Nachrüstung des
Bestandes an Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern stattfindet“, sagte
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V.
(DUH).

Der Erfolg einer Umweltzone lässt sich vor allem anhand der
Reduktion von besonders gesundheitsschädlichen Dieselrußpartikeln aus
Verbrennungsmotoren messen. Diese sehr feinen Partikel machen jedoch
nur einen geringen Teil der PM10 Werte aus. Wissenschaftler aus
München und Leipzig haben in zahlreichen Untersuchungen belegt, dass
diese Anteile des Feinstaubs die Gesundheit massiv gefährden. In
Berlin konnte die verkehrsbedingte Rußbelastung durch die Umweltzone
um 60 Prozent gesenkt werden, in Leipzig nur zwei Jahre nach
Einführung der Umweltzone um 30 Prozent.

„Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter belasten die Luft in den
Städten und machen die Menschen krank. Die Umweltzone hilft, diese
Situation zu verbessern, indem sie den entsprechenden Autos die
Einfahrt in die Innenstadt verbietet. Als erklärter Gegner dieses
Luftreinhalteinstruments ist der ADAC bisher in allen
Gerichtsverfahren zur Verhinderung von Umweltzonen gescheitert“, so
Resch.

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de