Deutscher Energiewende-Index zum ersten Mal negativ / Deutlicher Stimmungseinbruch in allen Branchen. Weit verbreitete Investitionsunsicherheit

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft gegenüber der
Energiewende ist laut Deutschem Energiewende-Index (DEX) im ersten
Quartal 2013 um beinahe sieben Punkte auf einen eher negativen Wert
von 95,8 gesunken. Das ist der bisher schlechteste Wert auf der von 0
(sehr negativ) bis 200 (sehr positiv) reichenden Skala und die
stärkste Veränderung seit Beginn der Erhebung des DEX im zweiten
Quartal 2012. Am deutlichsten war der Stimmungseinbruch bei
Investoren und Energieversorgern sowie in der Vergleichsgruppe von
Politik und Verbänden. Auch bei Verbrauchern, Netzbetreibern,
Herstellern und Zulieferern sanken die Werte zum Teil deutlich.

Schwachstelle Rahmenbedingungen

Als besondere Schwachstelle erweisen sich die regulatorischen und
rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Energiewende. Hier
ist die Einschätzung der Wirtschaft mit einem DEX-Wert von 35,0
(minus 8,7 Punkte im Vergleich zum Vorquartal) insgesamt sehr
negativ. Besonders stark verschlechtert haben sich aus Sicht der
Befragten die Rahmenbedingungen für Investitionen und deren
Finanzierung.

Aus Sicht der befragten Unternehmen müssen die Rahmenbedingungen
auf mehreren Gebieten entscheidend verbessert werden, um den
negativen Trend zu stoppen und die Investitionsbereitschaft zu
stärken. Vor allem braucht es nach Ansicht der betroffenen Branchen
eine grundsätzliche Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes,
eine Synchronisierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit dem
Netzausbau, eine verbindliche Gesamtplanung im Einvernehmen von Bund
und Ländern unter Berücksichtigung der europäischen Partner und einen
neuen Strommarkt, der auch die Bereitstellung flexibler Kraftwerks-
und Speicherkapazitäten honoriert.

Zweifel am Erreichen zentraler Ziele

In der aktuellen DEX-Umfrage wurde auch untersucht, wie
Unternehmen die Chancen zum Erreichen zentraler Ziele der
Energiewende einschätzen. Zuversicht herrscht nur beim Ausbau des
Anteils der erneuerbaren Energien auf 35 Prozent bis 2020. Mit
leichter Skepsis reagieren die Unternehmen auf die Frage, ob der
Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent reduziert werden
kann. Deutliche Zweifel haben sie bei der Senkung des
Primärenergieverbrauchs um 20 Prozent bis 2020 und noch mehr beim
Netzausbau.

Der DEX basiert auf einer Umfrage unter Akteuren und Betroffenen
der Energiewende in Deutschland aus Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft. Er wird quartalsweise von der Deutschen Energie-Agentur
GmbH (dena) und dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young
GmbH herausgegeben. Im ersten Quartal 2013 nahmen über 300
Unternehmen, Städte und Verbände an der Umfrage teil.

Mehr zum DEX und den Ergebnissen unter: www.dena.de/presse und
www.de.ey.com/presse.

Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
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