Der Deutsche Ethikrat hat am gestrigen Mittwoch
seinen zweiten Parlamentarischen Abend in Berlin abgehalten.
Bundestagspräsident Norbert Lammert bedankte sich in seinem
Grußwort für die vom Ethikrat geleistete Arbeit. Mit Blick auf die
aktuelle Stellungnahme des Rates zur Präimplantationsdiagnostik (PID)
hob Lammert hervor, „dass auch und gerade bei ethischen Fragen es
nicht die einzige, offenkundig über jeden weiteren Zweifel erhabene
abschließende Antwort“ gebe, sondern dass es notwendig sei,
miteinander konfligierende Gesichtspunkte zu bewerten. Es sei der
Verdienst des Deutschen Ethikrates, dies mit seiner Stellungnahme zur
PID geleistet zu haben.
Das Treffen diente dem direkten Austausch zwischen dem Ethikrat
und Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die sich über die jüngste
Stellungnahme des Ethikrates zur PID informieren und einzelne, aus
ihrer Sicht relevante Aspekte hinterfragen bzw. diskutieren wollten.
Dies erfolgte auch im Hinblick auf eine mögliche Weiterentwicklung
der drei vorliegenden Gesetzgebungsanträge.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Beratungen des Deutschen
Bundestages zum Thema Präimplantationsdiagnostik präsentierten die
Ratsmitglieder Wolf-Michael Catenhusen, Christiane Woopen und
Wolfgang Huber die Stellungnahme des Rates und die beiden Voten.
Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion mit den Mitgliedern
des Deutschen Bundestages standen unter anderem Fragen nach der
möglichen Begrenzbarkeit des Einsatzes der PID, nach der
Stichhaltigkeit des Dammbrucharguments und nach der Weitergabe von
sogenannten Überschussinformationen. Gefragt wurde auch, inwieweit
der Ethikrat die gesellschaftliche Realität in seine Überlegungen
aufgenommen hat und ob sich das gesellschaftliche Klima in Ländern,
in denen die PID erlaubt ist, geändert habe.
Am Rande der Veranstaltung überreichte der Ratsvorsitzende Edzard
Schmidt-Jortzig den Jahresbericht 2010 an Bundestagspräsident
Lammert.
Die Stellungnahme Präimplantationsdiagnostik und die Statements
von Christiane Woopen und Wolfgang Huber sowie der Jahresbericht des
Ethikrates sind unter www.ethikrat.org abrufbar.
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Ulrike Florian
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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