Alle reden darüber – Radioeins tut es: Eine Woche
lang führt das Programm vom rbb die 100-Prozent-Frauenquote ein. Von
Montag, 4. März bis Freitag, 8. März 2013, dem Internationalen
Frauentag, jeweils von 5.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr stemmen Frauen
das komplette Programm. Vor und hinter den Mikrofonen stehen
ausschließlich die weiblichen Fachkräfte von Radioeins. So moderieren
erstmalig zwei Frauen das Radioeins-Flaggschiff, den „Schönen
Morgen“: Anja Goerz und Bettina Rust. Die sonst ausschließlich von
Männern produzierte, tägliche Comedy kommt in dieser Woche von
Kabarettistinnen wie Nessi Tausendschön und die
Angela-Merkel-Flüsterin Simone Solga. Auch die Kommentatoren-Riege
wird erstmals rein weiblich: Die Stern-Autorin Laura Himmelreich
kommentiert anstelle von Hans-Ulrich Jörges, taz-Chefredakteurin Ines
Pohl statt Hajo Schumacher von der Morgenpost.
„Entstanden ist die Idee beim 15. Geburtstag von Radioeins im Park
im Gleisdreieck vergangenen Sommer“, sagt Programmchef Robert
Skuppin. „Ich saß am Biertisch, um mich herum nur Frauen aus der
Redaktion. Da ist plötzlich die Frage aufgekommen, ob es eigentlich
möglich wäre, das komplette Programm von Radioeins ausschließlich
Frauen machen zu lassen.“
Für Diane Arapovic, eine der Redakteurinnen der Woche, eigentlich
keine Frage: „Es ist möglich, denn mit einer Quote von 47 Prozent ist
Radioeins ohnehin ein Sender mit hohem Frauenanteil, zumindest hinter
den Mikrofonen. Die Herausforderung bestand vor allem darin, für alle
männlich besetzten Programmrubriken ein weibliches Pendant zu
finden.“
Der Frauenanteil bei Radioeins entspricht etwa dem des
Unternehmens rbb: Hier sind gut 49 Prozent der Beschäftigten Frauen.
Im journalistischen Bereich des Senders beträgt der Anteil von Frauen
in Führungspositionen fast 54 Prozent.
Von Frauen gemacht – keineswegs nur für Frauen gedacht
Was nur von Frauen gemacht wird, ist keineswegs nur für Frauen
gedacht. Das aktuelle Tagesgeschehen abzubilden hat – Quote hin oder
her – Priorität. Dennoch soll mit Blick auf den Internationalen
Frauentag auch genauer auf Themen geschaut werden, bei denen Frauen
ausdrücklich im Mittelpunkt stehen: Eine Dachdeckerin lässt sich
einen Tag lang begleiten, eine Urologin erzählt von ihrem
Arbeitsalltag und die einzige offen lesbisch lebende Richterin am
Bundesverfassungsgericht, Susanne Baer, berichtet von ihren
Erfahrungen.
Den aktuellen Debatten stellen sich in dieser Woche meinungsstarke
Frauen aus Politik und Gesellschaft: #aufschrei-Initiatorin Anne
Wiezorek diskutiert mit den Moderatorinnen über Sexismus,
Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann erzählt von ihrer Begegnung mit
Papst Benedikt, die Soziologin Jutta Allendinger verteidigt die
Frauenquote und die ehemalige Familienministerin Renate Schmidt
erläutert, warum sie die „Herdprämie“ für unsinnig hält.
Musikalisch setzt Radioeins ebenfalls auf mehr Weiblichkeit. Statt
Radioeins-Popmusik-Professor Fladt übernimmt – auf dessen Empfehlung
– die ausgewiesene Kennerin der Popmusik Cathleen Lüdde die
Musikanalyse. Das neue Album „Paradies Naiv“ des Berliner
Elektropoptrios Laing ist CD der Woche und das junge transatlantische
Duo Lady präsentiert live in der Radioeins Radio Show seinen
Soulsound, der an die goldenen Zeiten von Motown und Stax erinnert.
Radioeins also eine Woche nur von Frauen gemacht. Warum? Weil sie
es können.
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