Das Kernziel der „Bitte berühren“-Kampagne ist es, gerade durch
ästhetisch anmutende Bilder der Schuppenflechte auf die soziale
Stigmatisierung der Betroffenen aufmerksam zu machen. Instagram und
Facebook hatten laut Medienberichten Selfies von
Schuppenflechte-Betroffenen eigenmächtig gelöscht.
„Insbesondere Menschen mit Schuppenflechte nutzen den geschützten
Raum des –Social-Media-Kosmos–, um sich über ihre Erkrankung mit
anderen Betroffenen auszutauschen. Die in den letzten Tagen häufig
aufgetretene Zensur (Löschung) von Bildmaterial der Erkrankung stellt
einen Rückschritt in der Entstigmatisierung von Betroffenen dar und
spiegelt die traurige Realität der Betroffenen wieder“, so Dr. med.
Ralph von Kiedrowski, Hautarzt und Vorstand des Berufsverbandes der
Deutschen Dermatologen (BVDD).
Die Begründung der prominenten Portale für die Zensur ist ein
Spiegelbild jener Diskriminierung, der viele Betroffenen der
chronisch-entzündlichen Hauterkrankung immer wieder in verschiedenen
Lebenssituationen ausgesetzt sind. So entsprächen die Bilder den
besagten Plattformen zufolge nicht dem „Gemeinschaftsstandard“ und
wurden von Mitgliedern der Community gemeldet.
Psoriasis ist eine häufig nur unzureichend oder auch falsch
behandelte Erkrankung. Daher hat die Weltgesundheitsversammlung der
WHO bereits 2014 alle Staaten der Erde aufgefordert, mehr für eine
angemessene Therapie dieser Volkskrankheit zu tun . Diesen Beschluss
hat der BVDD zum Anlass genommen und gemeinsam mit Partnern aus
Selbsthilfeorganisationen und Industrie die „Bitte berühren“-Kampagne
ins Leben gerufen.
Viel Unwissenheit über die Erkrankung: Was ist Schuppenflechte?
Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an der
chronisch-entzündlichen, nicht ansteckenden Hauterkrankung. Typische
Symptome sind rote, verdickte und schuppende Hautstellen sowie
Juckreiz. Braucht eine gesunde Oberhaut normalerweise vier Wochen, um
sich zu erneuern, so sind es bei Psoriasis drei bis vier Tage. Dieser
beschleunigte Prozess verhindert, dass sich eine normale Hornschicht
bildet. Die Mehrheit der Betroffenen erkrankt jung – bei drei von
vier Betroffenen tauchen die ersten Symptome vor dem 40. Lebensjahr
auf. Besonders viele Menschen erkranken schon als Jugendliche oder
junge Erwachsene zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr.
Aufgrund ihrer vielfach erblichen Veranlagung ist die Erkrankung
nicht heilbar. Mit modernen Therapien lässt sich die Krankheit jedoch
häufig gut behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich
verbessern – auch bei schweren Erkrankungsformen.
Die Kampagne „Bitte berühren – gemeinsam aktiv gegen
Schuppenflechte“
Die Kampagnenwebsite www.bitteberuehren.de unterstützt Betroffene
mit einem umfangreichen Informationsangebot und hilfreichen Tipps.
Unter der Rubrik „Im Dialog“ beantworten Hautärzte die anonymisierten
Fragen von Betroffenen und deren Angehörigen. Auf der Webseite können
sie auch über eine Hautarztsuche einen geeigneten Dermatologen in
ihrer Nähe finden.
Gerne vermitteln wir Ihnen bzw. Ihrer Redaktion den Kontakt zu
Patienten und Experten, die Ihnen für Interviews zur Verfügung
stehen. Kontaktieren Sie uns unter: 069 / 401 254 666.
Über die Kampagne „Bitte berühren“
Die Kampagne „Bitte berühren – gemeinsam aktiv gegen
Schuppenflechte“ macht darauf aufmerksam, dass Betroffene körperlich
und zugleich auch seelisch leiden: Ihre Mitmenschen gehen oft auf
Distanz zu ihnen, sobald deutliche Hautveränderungen sichtbar werden.
Andererseits werden Betroffene oft von Ängsten und Unsicherheiten
gequält, ziehen sich zurück und erfahren deshalb häufig weniger
Körperkontakt und Nähe als Hautgesunde. Die Kampagne hat zum Ziel,
Betroffene zum Hautarztbesuch und zu einer modernen Therapie zu
motivieren, um ihre Lebensqualität zu steigern und ihnen einen
unbeschwerten Umgang mit Berührungen zu ermöglichen.
Die bundesweite Kampagne „Bitte berühren“ ist eine Aktion der
Initiative „Gemeinsam aktiv gegen Schuppenflechte“. Ihr gehören neben
dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen die Deutsche
Dermatologische Gesellschaft, das Competenzzentrum für
Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm), die regionalen
Psoriasisnetze (PsoNet) und der Deutsche Psoriasis Bund an.
Unterstützt wird „Gemeinsam aktiv gegen Schuppenflechte“ darüber
hinaus von: AbbVie Deutschland GmbH, Almirall Hermal GmbH,
Janssen-Cilag GmbH, Lilly Deutschland GmbH, Novartis Pharma GmbH,
Pfizer Pharma GmbH.
Im Rahmen der Kampagne gibt es eine Website und viele weitere
Aktivitäten. Weitere Infos unter www.bitteberuehren.de.
Pressekontakt:
Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.
– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit –
Wolfgang Hardt
Tel: (0 22 51) 77 6 25 – 25
w.hardt@bvdd.de
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