Einigung der Uno: Generalversammlung beschließt Stärkung der Rechte von Kindern ohne elterliche Fürsorge / „Ein gewaltiger Sieg für die Kinder“ (FOTO)


 

Durchbruch in New York: Die UN-Generalversammlung hat eine Resolution zu den
Rechten von Kindern ohne elterliche Fürsorge verabschiedet. Erstmals seit
Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention vor 30 Jahren, rückt damit wieder
eine der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen weltweit in den Fokus der
internationalen Politik.

Die SOS-Kinderdörfer, die im Verbund mit anderen Organisationen an der
Entstehung des Textes beteiligt waren, würdigten die Resolution als „gewaltigen
Sieg für die Rechte vernachlässigter Kinder weltweit.“ Wilfried Vyslozil,
Vorstandsvorsitzender der Hilfsorganisation, bezeichnete sie als „Meilenstein“
und gratulierte den Mitgliedsstaaten: „Das sind die besten Nachrichten zu den
Rechten vernachlässigter und schutzloser Kindern seit langer Zeit. Denn mehr als
220 Millionen Jungen und Mädchen wachsen weltweit immer noch ohne ausreichende
elterliche Fürsorge auf, leben auf der Straße oder gar auf Müllhalden. Das ist
jedes zehnte Kind. Ohne Schutz werden sie geschlagen, versklavt, missbraucht.
Diese Kinder haben zwar theoretisch Rechte, doch niemand kümmert sich um sie.
Die verabschiedete Resolution ist großer Schritt dahin, das dem nicht so
bleibt.“

Die UN-Mitgliedsstaaten hätten sich zum Beispiel dazu verpflichtet, finanzielle
Mittel bereitzustellen, sowie konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte von
Kindern ohne elterliche Betreuung zu stärken. Nun müsse sichergestellt werden,
„dass die Vorgaben der Mitgliedstaaten von den nationalen Regierungen konsequent
umgesetzt werden“, sagt Vyslozil. Ziel sei ein „Leben in Würde“ für alle Kinder
auf der Welt.

Dazu benötige es vonseiten der Regierungen langfristige Anstrengungen. Kinder
ohne elterliche Fürsorge müssten mehr Aufmerksamkeit bekommen und gerade ihr
Recht auf Familie zu einer Kernaufgabe der Politik werden. „Das Recht auf
Familie ist in vielerlei Hinsicht zentral für das Aufwachsen eines Kindes und
bildet erst die Basis dafür, dass auch andere Rechte eingelöst werden können: In
der Familie werden die Bedürfnisse der Jungen und Mädchen nach Nahrung,
Gesundheit, Schutz und Liebe erfüllt. Ohne die psychische sowie emotionale
Sicherheit der Familie geraten Kinder in eine umfassende und schicksalsschwere
Mangelsituation: Viele hungern, manche landen auf der Straße, andere werden
unter menschenverachtenden Bedingungen in Heimen untergebracht“, sagt Vyslozil.

Staatliche Entwicklungszusammenarbeit müsse verstärkt darauf ausgerichtet
werden, arme und sozial benachteiligte Familien dabei zu unterstützen, ihre
Probleme selbst anzupacken und ihnen dabei zu helfen, Chancen zu kreieren. Denn
nur so könne verhindert werden, dass Familien auseinanderbrechen und Kinder von
ihren Eltern getrennt werden.

Vor 30 Jahren, am 20. November 1989, hat die Generalversammlung der Vereinten
Nationen die UN-Kinderechtskonvention angenommen. Die nun angenommene
UN-Kinderrechtsresolution, ist die erste Resolution seither, die sich speziell
mit den Rechten von Kindern ohne elterliche Fürsorge befasst. Die
SOS-Kinderdörfer setzen sich seit über 70 Jahren für die Rechte von Kindern ohne
elterliche Fürsorge in 137 Ländern ein. „Im Mittelpunkt stand von Beginn an die
Idee, allen Kindern das Umfeld zu geben, das ihren natürlichen Bedürfnissen
entspricht. Ihren Bedürfnissen nach Bindung, nach Geborgenheit, nach Exploration
im geschützten Raum“, sagt Vyslozil.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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