Der Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl,
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, will sich nicht damit abfinden,
dass sich die Daten europäischer Bürger und Unternehmen in den Händen
weniger US-Konzerne konzentrieren. „Google hat fast ein Monopol bei
der Internetsuche“, sagt Schulz in einem Interview mit dem Hamburger
Magazin stern. „Es droht, dass Google die Bürger entmündigt.“
Schulz beruft sich auf die Schriftstellerin Julie Zeh, die gesagt
hatte, wenn Wissen Macht sei, bedeute Wissen über Menschen auch Macht
über Menschen. „Google hat diese Macht“, sagt Schulz.
Schulz kritisiert, dass Europa keinerlei Einfluss darauf nehmen
könne, an wen die US-Firmen die Daten weitergeben. „Wir müssen
klären: Kann ein Unternehmen mit den Daten der Bürger machen, was es
will, oder verletzt es Freiheitsrecht?“ Die Europäische Union müsse
endlich Grenzen und Regeln schaffen, um wieder Wettbewerb und
Pluralität in dem Technologiebereich zu ermöglichen, der entscheidend
dafür sei, wie die Europäer zukünftig leben und wirtschaften.
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