Im Haifischbecken der globalen
Finanzindustrie wird der Zögerliche zuerst gefressen. Also ist der
Fusionsplan der Frankfurter nur konsequent. Umso mehr, wenn man über
den Tellerrand hinaus schaut und sieht, dass sich gerade Europas
führende Aktienbörse in London mit Toronto vermählt hat und die Börse
in Singapur den Handelsplatz in Sydney übernehmen will. Das alles
dürfte der Startschuss einer weltweiten Fusionswelle sein, die neue
Börsen-Giganten hervorbringen wird. Im Kampf dieser Schwergewichte
wird Frankfurt als Partner der NYSE nicht untergehen. Wir dürfen
aufatmen.
Eine Illusion sollten sich die Fusions-Jubler jedoch abschminken:
Auch wenn die Deutsche Börse AG mit 60 Prozent die Mehrheit am
künftigen Börsen-Weltmarktführer halten wird, heißt das noch lange
nicht, dass die Deutschen in dieser Verbindung das Sagen haben
werden. Denn die Aktionäre der Frankfurter Börse sind zu über 80
Prozent aus dem Ausland, vor allem angelsächsische Hedgefonds,
internationale Versicherungen, US-Pensionsfonds oder Großbanken. Da
spielt Patriotismus überhaupt keine Rolle.
Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407