Es ist es ein richtiges, ja überfälliges Signal,
dass sich die SPD nun vornimmt, das Ehegattensplitting zu reformieren
– ein steuerliches Relikt aus einer Zeit, als Frauen sich noch
zwischen Arbeit und Kindern entscheiden und Männer von ihrem Gehalt
allein die ganze Familie ernähren mussten – und konnten. Wenn Kinder
nicht das Armutsrisiko Nummer eins sein sollen, muss staatliche
Familienförderung genau bei ihnen ansetzen – und nicht beim
Ehegelöbnis. Die SPD hat das schon vor Jahren erkannt – es ist gut,
dass sie nun einen neuen Anlauf zur Umsetzung startet. Unverständlich
bleibt nur, warum das überholte Ehegattensplitting dennoch parallel
weiter Bestand haben soll. Womöglich, weil man es sich mit Blick auf
die Wahl 2017 nicht mit den Gutverdienern verscherzen will, die davon
doch am meisten profitieren? Mehr Mut, Genossen!
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