Freie Presse (Chemnitz): De Maizière gegen Konzentration auf wenige Standorte/Sachsen kann auf Erhalt der Garnisonen hoffen

Chemnitz. Bundesverteidigungsminister Thomas de
Maizière (CDU) lehnt den Vorschlag des Wehrbeauftragten Hellmut
Königshaus (FDP) ab, die Bundeswehr auf wenige große Standorte zu
konzentrieren. „Dann geht ebenso die Identifikation der Soldaten mit
ihrem Standort verloren wie die Verbundenheit der Bürger mit ihrem
Standort“, sagte de Maizière der in Chemnitz erscheinenden „Freien
Presse“ (Montagausgabe). Er verwies zudem auf die hohen Kosten, die
mit einer „Riesenumzugslawine“ verursacht würden. De Maizière will
die Bundeswehr von derzeit 220.000 Soldaten auf eine Größe von etwa
175.000 und die Anzahl der zivilen Angestellten von 68.000 auf 65.000
verringern. Welche Standorte der Reform geopfert werden, will der
Minister erst im September mitteilen. Die sächsischen Standorte
stehen aber offenbar nicht zur Disposition. „Ich weiß, wo ich
herkomme“, sagte de Maizière, der viele Jahre als Minister im
Freistaat arbeitete und sein jetziges Bundestagsmandat im Wahlkreis
Meißen errang. Die Stationierungsdichte sei in Ostdeutschland
deutlich geringer als im Westen. In Sachsen kommen statistisch
gesehen 1,1 Soldaten auf 1000 Einwohner, in Bayern 4 und in
Schleswig-Holstein 9,1. Zudem hätten die ostdeutschen Länder bei der
Schließung von Garnisonen bereits in den zurückliegenden Jahren
große Opfer gebracht.

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