Gut für Philipp Rösler, dass beim
FDP-Bundesparteitag in Karlsruhe nicht die Wahl des Vorsitzenden auf
dem Programm stand, sondern nur die des Generalsekretärs. Sonst hätte
der nordrhein-westfälische Spitzenkandidat Christian Lindner seinen
Parteichef Rösler wahrscheinlich weggeputscht wie vor 17 Jahren in
der SPD Oskar Lafontaine den damaligen Vorsitzenden Rudolf Scharping.
Lindner hielt eine mitreißende Rede und gab den 660 jubelnden
Delegierten mit seiner Mischung aus Nachdenklichkeit und Angriffslust
ein Gefühl davon, wie die FDP wieder zu einer seriöseren, ernster zu
nehmenden Partei werden könnte. Dagegen bekam Rösler für seine
nervend lange Rede nur deshalb anständigen Beifall, weil die Partei
die Reihen kurz vor den lebenswichtigen Wahlen in Schleswig-Holstein
und Nordrhein-Westfalen geschlossen halten wollte. Von Henning
Baethge
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