CDU und Grüne werden der SPD jetzt Hamburg auf
dem Silbertablett übergeben müssen. Die Sozialdemokraten mussten gar
nicht viel tun, um die Hand wieder auf die Hansestadt zu legen, die
ihnen schon mal 44 Jahre lang gleichsam gehörte. Parteichef Olaf
Scholz musste nur seine Hausaufgaben machen: innerparteilichen Streit
aus der Öffentlichkeit und ideologische Extrempositionen aus dem
Wahlkampf heraushalten, die SPD wieder als Hamburg-Partei darstellen
und an frühere gute Zeiten erinnern, die Hamburg unter
SPD-Bürgermeistern wie Max Brauer, Herbert Weichmann, Klaus von
Dohnanyi und Henning Voscherau zweifellos gehabt hat. Scholz ist
zuzutrauen, an deren Tradition anzuknüpfen. Den Rest hat die CDU mit
erstaunlichen Fehlern im Wahlkampf selbst erledigt. Mit der allzu
radikalen Abwendung von zuvor mitgestalteten schwarz-grünen
Großstadtprojekten hat sie Glaubwürdigkeit verloren. Mit der
Rückbesinnung auf ihren konservativen Kern fällt sie gleichsam auf
sich selbst zurück. Mit der Stammwählerschaft allein ist die CDU in
einer Stadt wie Hamburg nicht mehrheitsfähig. Das weiß man
eigentlich. Ole von Beust wusste es jedenfalls.
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